Hochschulen

Weiterer Rückgang bei zugangsbeschränkten Studiengängen

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  • 2. Juli 2024, 10:40 Uhr
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Studenten an Universität Bild: AFP

NC ade: Die Quote der durch den Numerus clausus (NC) oder andere Hürden zugangsbeschränkten Studiengänge in Deutschland hat sich weiter verringert. Für das kommende Wintersemester gibt es die Beschränkung noch für 35,2 Prozent der Studiengänge.

NC ade: Die Quote der durch den Numerus clausus (NC) oder andere Hürden zugangsbeschränkten Studiengänge in Deutschland hat sich weiter verringert. Für das kommende Wintersemester gibt es die Beschränkung noch für 35,2 Prozent der Studiengänge, wie das Centrum für Hochschulforschung am Dienstag in Gütersloh mitteilte. Im Vergleich zum Wintersemester 2023/2024 sei dies ein Rückgang um 2,7 Prozentpunkte. Die Aussichten auf einen Studienplatz im Wunschfach seien so gut wie noch nie.

Den Zugang zu Studiengängen beschränken Universitäten einerseits quantitativ über die Abiturnote mit dem Numerus clausus. Andererseits gibt es auch qualitative Beschränkungen über Verfahren zur Eignungsfeststellung, bei denen außer auf Noten auch auf Testergebnisse, Auswahlgespräche oder Berufserfahrungen geschaut wird.

Regional gibt es der Auswertung zufolge weiter deutliche Unterschiede. In Rheinland-Pfalz oder Thüringen hat nicht einmal jeder fünfte Studiengang eine Zulassungsbeschränkung. Dagegen sind Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg die drei Bundesländer, in denen noch mehr als die Hälfte der Studienangebote zugangsbeschränkt ist. In Hamburg ist die Quote mit 62,4 Prozent deutlich am höchsten.

Studienleiter Cort-Denis Hachmiester erklärte: "Wir beobachten seit Jahren einen Rückgang der zugangsbeschränkten Studienangebote in Deutschland. Dies lässt sich zum Großteil auf den Rückgang der Erstsemesterzahlen und den gleichzeitigen Ausbau der Studienangebote zurückführen."

Die Aussichten auf einen Studienplatz im Wunschfach seien aktuell so gut wie noch nie, so der Studienleiter. Selbst in besonders stark beschränkten Fächern wie Medizin habe sich in den vergangenen Jahren das Verhältnis von Studienplätzen zu Bewerberinnen und Bewerbern deutlich verbessert. Im zentralen Bewerbungsverfahren kommen demnach in den medizinischen Fächern im Durchschnitt noch 2,8 Bewerberinnen und Bewerber auf einen Studienplatz.

Außer im Bundesländervergleich gebe es auch im Städtevergleich weiter deutliche Unterschiede. Von den Hochschulstädten mit mehr als 50.000 Studierenden gibt es demnach in Aachen sehr gute Chancen, wo im kommenden Winter nur 18 Prozent der Studiengänge zugangsbeschränkt sind. In den Städten mit mehr als 20.000 Studierenden haben Erfurt und Paderborn mit einer Quote von jeweils lediglich vier Prozent die Tiefstwerte.

Die stärksten Beschränkungen unter allen Hochschulstädten mit mehr als 16.000 Studierenden haben den Angaben zufolge Garching bei München mit 77 Prozent, gefolgt von Leipzig mit 54 Prozent und Karlsruhe mit 53 Prozent.

Die Quote variiert den Angaben zufolge je nach Fach, Hochschultyp und Abschlussart. So ist der Zugang zu den Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften mit 41,6 Prozent vergleichsweise stark eingeschränkt. In den Sprach- und Kulturwissenschaften dagegen stehen rund vier Fünftel der Studienplätze unabhängig von jeglichen Kriterien offen.

An Universitäten gibt es mit einem Anteil von 32,6 Prozent etwas weniger Beschränkungen als an Fachhochschulen und Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit 34,1 Prozent.

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