Ein unterschätzter Benefit mit großer Wirkung auf Mitarbeiterbindung und Recruiting
In Zeiten von Fachkräftemangel und dem stetigen Wandel der Arbeitswelt stehen Unternehmen vor der Herausforderung, nicht nur neue Talente zu gewinnen, sondern auch bestehende Mitarbeiter langfristig zu binden. Neben flexiblem Arbeiten, attraktiven Gehaltsmodellen und Purpose-orientierter Unternehmenskultur gewinnt ein oft übersehener Hebel zunehmend an Bedeutung: der Bildungsurlaub.
Was ist Bildungsurlaub überhaupt?
Bildungsurlaub – auch Bildungsfreistellung genannt – ist ein gesetzlich verankerter Anspruch von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf bezahlte Freistellung von der Arbeit für anerkannte Weiterbildungsveranstaltungen. In der Regel handelt es sich dabei um fünf Tage pro Jahr, in einigen Bundesländern sind auch bis zu zehn Tage in zwei Jahren möglich. Anspruch besteht in den meisten Bundesländern, Ausnahmen bilden u.a. Bayern und Sachsen.
Wichtig: Bildungsurlaub ist nicht auf berufliche Weiterbildungen beschränkt. Auch politische oder persönlichkeitsbildende Seminare können infrage kommen – solange sie offiziell anerkannt sind. Hier findet man die meisten Bildungsurlaub Angebote.
Warum Bildungsurlaub mehr als nur ein Recht ist – er ist ein Recruiting-Faktor
In einer Arbeitswelt, die von "Lifelong Learning", Sinnsuche und individueller Entwicklung geprägt ist, wird Bildungsurlaub zunehmend zum wertvollen Instrument im Employer Branding. Wer seinen Mitarbeitern aktiv den Zugang zu Fortbildungen erleichtert, sendet ein klares Signal:
„Wir investieren in euch. Eure Entwicklung zählt.“
Das zahlt sich aus – auf mehreren Ebenen:
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Mitarbeiterbindung: Menschen bleiben dort, wo sie wachsen können. Bildungsurlaub stärkt das Vertrauen in den Arbeitgeber und fördert die emotionale Bindung ans Unternehmen.
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Recruiting-Vorteil: Für jüngere Generationen, insbesondere Gen Z, sind Weiterbildungsangebote ein entscheidendes Kriterium bei der Jobwahl. Bildungsurlaub als selbstverständlicher Teil der Unternehmenskultur verschafft Pluspunkte im Recruiting.
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Kultureller Mehrwert: Weitergebildete Mitarbeiter bringen frische Impulse und ein gesteigertes Verantwortungsbewusstsein zurück ins Team.
Tipps für Arbeitgeber: So wird Bildungsurlaub zum strategischen Vorteil
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Aktiv kommunizieren
Viele Mitarbeiter wissen gar nicht, dass sie Anspruch auf Bildungsurlaub haben – oder befürchten Nachteile, wenn sie ihn beantragen. Schaffen Sie Transparenz, zum Beispiel durch Info-Mails, Intranet-Beiträge oder kurze Infoveranstaltungen. -
Anreize schaffen
Ermutigen Sie Ihre Teams, Bildungsurlaub zu nutzen. Eine Auswahl empfohlener Seminare oder Erfahrungsberichte von Kollegen können motivierend wirken. -
Teil des Benefits-Portfolios
Listen Sie Bildungsurlaub aktiv in Ihren Stellenanzeigen, auf Ihrer Karriereseite und in Bewerbungsgesprächen – als Zeichen moderner Personalpolitik. -
Führungskräfte einbinden
Schulen Sie Ihre Führungskräfte, damit sie Bildungsurlaub nicht als Störung des Betriebsablaufs, sondern als Chance für Mitarbeiterentwicklung verstehen.
Fazit
Bildungsurlaub ist mehr als ein gesetzlicher Anspruch – er ist ein strategisches Werkzeug für zukunftsorientierte Unternehmen. In der richtigen Unternehmenskultur eingesetzt, fördert er nicht nur individuelle Entwicklung, sondern auch die Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber. Und genau das ist es, was den Unterschied macht – im Wettlauf um die besten Talente.
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