Es gibt eine Zeit im Jahr, in der die Dolomiten ein anderes, intimeres und stilleres Gesicht zeigen. Das ist der Herbst, der klare Tage, gelb und rot gefärbte Wälder und Seen mit sich bringt, die wie unbewegliche Spiegel glänzen. Die Wanderwege sind in dieser Jahreszeit nicht nur ideal für Ausflüge, sondern auch Orte, an denen man sich auf eine Landschaft einstimmen kann, die sich verändert und auf den Winter vorbereitet.
Wer sich für einen Besuch der Dolomiten in der Nebensaison entscheidet, bemerkt sofort den langsameren Rhythmus. Die Gipfel zeichnen sich klar gegen den klaren Himmel ab, die noch geöffneten Hütten empfangen mit familiärer Herzlichkeit, während die im Vergleich zum Sommer weniger überfüllten Wege dazu einladen, länger zu verweilen. Es ist die Bergwelt der Besinnlichkeit, in der jedes Detail mehr Raum hat, um wahrgenommen zu werden.
Für alle, die einen passenden Ausgangspunkt für ihre Erkundungstouren suchen, eignen sich Unterkünfte, die strategisch gut gelegen sind und gleichzeitig Erholung und Komfort bieten. Von hier aus lassen sich Wanderungen starten, entspannte Stunden in der Natur genießen oder auch kulturelle Schätze in den umliegenden Tälern entdecken. Wer dabei auf eine Unterkunft setzt, die speziell auf die Bedürfnisse von Bergurlaubern zugeschnitten ist, findet in einem Hotel in den Dolomiten genau diese Mischung aus Nähe zu den schönsten Routen, Möglichkeiten zur Entspannung und herzlicher Gastfreundschaft.
So entsteht eine Jahreszeit, in der die Natur zur Hauptdarstellerin wird und jede Aktivität in den Bergen eine besondere Intensität erhält. Ob ruhige Spaziergänge, längere Wanderungen oder einfach nur das Staunen über die Farbenspiele – der Herbst in den Dolomiten schenkt unzählige Möglichkeiten, die Landschaft bewusst und in aller Ruhe zu erleben.
Wanderungen und Herbstlandschaften
Ein Spaziergang durch die goldfarbenen Lärchenwälder ist ein unvergessliches Erlebnis. Im Oktober verwandeln sich die Wege, die zu den Almhütten von Fanes oder zur Gardeccia-Mulde führen, in einzigartige Farbspektakel, unterbrochen von Lichtungen, die von der tief stehenden Nachmittagssonne beleuchtet werden. Die Tage im September und Oktober, die oft stabiler sind als die Sommertage, sind die perfekte Zeit für alle, die gerne beobachten und fotografieren.
Man muss kein Bergsteiger sein, um die Berge im Herbst zu erleben. Die Wege rund um die Seen, wie den Pragser Wildsee oder den Karersee, ermöglichen es jedem, ohne große Anstrengung in die Natur einzutauchen. Am Karersee beispielsweise spiegelt sich in den frühen Morgenstunden das Latemar-Massiv in den Farben Blau bis Smaragdgrün auf der Wasseroberfläche wider. Wer sich hingegen selbst auf die Probe stellen möchte, kann Abschnitte der Dolomiten-Höhenwege in Angriff nehmen, wie den Höhenweg Nr. 1, der Prags mit Belluno verbindet und spektakuläre Ausblicke bietet.
Der Herbst ist schließlich die Jahreszeit der Stille. Es gibt keine Menschenmassen, keine Hektik. Nur das Rascheln der Blätter und der langsame Schritt, der die Entdeckung begleitet und jeden Weg zu einem Erlebnis der Verbundenheit mit der Umgebung macht.
Museen, historische Dörfer und lokale Traditionen
Die Dolomiten sind nicht nur Natur: Die Dörfer, die die Täler säumen, bewahren ein kulturelles Erbe, das in Jahrhunderten der Geschichte verwurzelt ist.
San Candido mit seiner romanischen Stiftskirche aus dem 12. Jahrhundert ist eines der bedeutendsten Beispiele mittelalterlicher Alpenarchitektur. St. Ulrich erzählt von der Tradition der Holzschnitzerei, die noch heute in Handwerksbetrieben gepflegt wird, während Canazei die ladinische Seele in Dorffesten und traditionellen Trachten bewahrt.
Museen bieten eine wertvolle Gelegenheit, diese Wurzeln zu vertiefen. Das Ladinische Museum in St. Ulrich sammelt über 4.000 Exponate, darunter Kleidung, landwirtschaftliche Geräte und Zeugnisse des täglichen Lebens. Die Messner Mountain Museen, die vom Bergsteiger Reinhold Messner ins Leben gerufen wurden, befinden sich an verschiedenen Orten: vom Schloss Bruneck, das die Beziehung zwischen Mensch und Berg erzählt, bis zum Kronplatz, wo eine futuristische, von Zaha Hadid entworfene Struktur Ausstellungen zum zeitgenössischen Alpinismus beherbergt.
Was den Herbst so besonders macht, sind auch die Ereignisse im Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Zyklus. Die Transhumanz, wie die „Desmontegada” im Fassatal, feiert die Rückkehr des Viehs von den Almen mit Umzügen, Musik und Märkten mit typischen Produkten. Es sind Feste, die Folklore und Gastronomie miteinander verbinden und einen authentischen Einblick in das Leben in den Alpen bieten.
Saisonale Küche und alpines Wohlbefinden
Sich nach einem Wandertag an den Tisch zu setzen bedeutet, eine andere Seite der Dolomiten zu entdecken. Die typischen Herbstgerichte spiegeln die Produkte der Saison wider: Steinpilze, Wild, Kastanien und Kürbis.
In den Monaten Oktober und November verbreitet sich in Südtirol die Tradition des „Törggelen”, ein alter bäuerlicher Brauch, bei dem geröstete Kastanien, Jungwein und rustikale Gerichte in den Stuben serviert werden.
Die alpine Gastfreundschaft hat sich weiterentwickelt und verbindet Tradition und Moderne. Viele Hotels bieten Spaß mit Blick auf die Gipfel, Saunen aus Naturholz und Behandlungen mit lokalen Essenzen wie Latschenkiefer, Lavendel oder Arnika, die für ihre entspannenden und regenerierenden Eigenschaften bekannt sind. Im Grödnertal beispielsweise bieten einige Wellnesszentren Heubäder an, eine jahrhundertealte Praxis, bei der getrocknete Kräuter aus den Almwiesen verwendet werden.
Ein Besuch in den Dolomiten im Herbst ist eine Gelegenheit zur Bereicherung und Entspannung: spektakuläre Natur, noch lebendige Traditionen, intensive Aromen und eine Gastfreundschaft, die Wohlbefinden und Entdeckung vereint. Es ist die ideale Zeit für diejenigen, die sich von einem Gebirge überraschen lassen möchten, das gerade in dieser Jahreszeit so intim und faszinierend wie nie zuvor sein kann.