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5 beliebte Körpermodifikationen

  • Redaktion
  • In PANORAMA
  • 19. Oktober 2021
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@ dunkle Seelen1 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

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Ein sehr großer Teil der deutschen Bevölkerung verfügt über irgendeine Art von Körpermodifikation – hauptsächlich in Form von Tätowierungen und Piercings. Körpermodifikationen können dazu dienen, Identität, Stil und Geschmack auszudrücken. In diesem Artikel stellen wir ein paar der beliebtesten Körpermodifikationen der Deutschen vor.

Tattoos

Das Tätowieren ist zweifelsohne eine der beliebtesten Arten der Körpermodifikation, bereits seit langer Zeit. So kann das Tätowieren auf eine lange Geschichte zurückblicken. 1991 fanden etwa Wanderer die konservierte Leiche eines Mannes in einem Gletscher an der italienisch-österreichischen Grenze. Seine Leiche war mit Tätowierungen übersät – insgesamt 61 an der Zahl. Wissenschaftler stellten fest, dass der Mann vor etwa 5.300 Jahren starb, was bedeutet, dass seine Tätowierungen die ältesten bekannten Beispiele für diese Art der Körpermodifikation sind.

Heutzutage werden Tätowierungen mit Nadeln und Tattoo Farben in die Haut gestochen. Tätowiertinte besteht aus besonders großen Pigmentteilchen. Wenn diese in das Unterhautgewebe eindringen, kann der Körper diese Pigmentpartikel nicht mehr abbauen, weshalb Tattoos dauerhaft sichtbar bleiben.

Skarifizierung

Bei der Skarifizierung wird die Haut kontrolliert eingeschnitten, um absichtlich Narben zu bilden. In vielen Teilen der Welt hat die Skarifizierung eine lange Geschichte. In Äthiopien praktizieren Männer der Suri-Stammesgruppe Skarifizierung, um anzuzeigen, dass sie Männer eines feindlichen Stammes getötet haben. Das Volk der Ekoi, das im heutigen Nigeria lebt, praktiziert die Skarifizierung hingegen in dem Glauben, dass Narben als Währung für den Weg ins Jenseits dienen.

In der westlichen Welt wird die Körpermodifikation zunehmend in der Gothic- und Fetisch-Subkultur praktiziert. Skarifizierung sollte jedoch immer nur in einer sterilen Umgebung und von einer Fachkraft durchgeführt werden. Mit offenen Wunden kann man schließlich sehr leicht Opfer einer bösen Infektion werden.

Piercing

Das Piercing ist in fast allen Teilen der Welt beliebt – und das schon seit sehr langer Zeit. Es gibt Hunderte verschiedene Arten von Piercings: vom einfachen Ohrläppchen bis hin zu unglaublich komplexen subdermalen und genitalen Platzierungen. Moderne Piercer verwenden Nadeln oder Bolzpistolen. Obwohl sie einst als sicherere Option galten, sind Bolzpistolen als Piercing-Instrumente jedoch auf dem Rückzug, da sie ein physisches Trauma an der Wundstelle verursachen, das nachweislich zu einer erhöhten Infektionsrate führt.

Stretching

Eine Form des Piercings, die eine eigenständige Körpermodifikation darstellt, ist das Stretching bzw. das geweitete Piercing. Stretching wird seit jeher in Afrika und Papua-Neuguinea praktiziert, hat im 21. Jahrhundert aber auch unter Post-Hardcore- und Metal-Fans große Popularität erlangt. Beim Stretching wird das Piercing langsam vergrößert, bis sich die Haut um das Piercing herum gelockert hat. Der beliebteste Bereich zum Stretching ist das Ohrläppchen, aber die Technik kann auch in vielen anderen Bereichen angewendet werden.

Zuschneidung und Spaltung

In diesem Abschnitt des Artikels geht es um einige der exotischeren Praktiken der Körpermodifikation, die dennoch relativ populär sind.

Zungenspaltung

Die Zungenspaltung ist eigentlich selbsterklärend. Bei dieser Körpermodifikation – die eher einer kleinen kosmetischen Operation gleicht – wird die Zunge in zwei Hälften geschnitten, wobei die Wundränder zusammengenäht werden, sodass sie separat verheilen.

Zuschneiden des Ohrs

Hier handelt es sich um eine Art der Körpermodifikation, bei der die Form eines Ohrs – oft in elfen- oder koboldhafter Form – verändert wird. Dabei wird ein Teil des oberen Ohrs herausgeschnitten und die beiden verbleibenden Fleischteile wieder zusammengenäht. Nach allem, was man hört, ist es ein ziemlich schmerzhafter Eingriff. Man muss also wirklich wie Spock aussehen wollen, um seinen Körper auf diese Weise modifizieren zu wollen. Einige Liebhaber von Körpermodifikationen gehen jedoch noch einen Schritt weiter und kürzen sogar die Ohren. Der kolumbianische Künstler „Kalaka Skull" etwa erregte die Aufmerksamkeit der Medien, weil er sich die Ohren amputieren ließ, um skelettartiger auszusehen.

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