Panorama

Alfons Hörmann über seine Zeit als ehrenamtlicher Präsident des DOSB

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@ kirill_sobolev (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

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Acht Jahre lang, von 2013 bis 2021, fungierte Alfons Hörmann als ehrenamtlicher Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Unter seiner Führung entwickelte der DOSB zahlreiche Konzepte, um den nationalen Sport in seiner ganzen Breite weiterzuentwickeln und beteiligte sich an zahlreichen gesellschaftspolitischen und sozialen Projekten.  Welche Erfolge sind aus Sicht von Hörmann besonders wichtig?

Mit 27 Millionen Mitgliedern ist der DOSB der Dachverband von 100 Mitgliedsorganisationen des nationalen Sports mit 90.000 Vereinen und damit zugleich die größte Sportorganisation Deutschlands. Zu den Hauptaufgaben gehört neben zahlreichen gesellschaftlichen Aufgaben die Interessensvertretung aller Sporttreibenden, die Koordination der nationalen Aus- und Weiterbildung von TrainerInnen sowie die Betreuung der deutschen Mannschaften bei den Olympischen Spielen. Besonders das gesellschaftliche Engagement in Form von vielschichtigen, sozialen Projekten gehört zum breiten Portfolio des DOSB. Integration, Inklusion und Gleichberechtigung – diese Elemente der Verbandsstrategie spielen beim DOSB eine besonders große Rolle. Denn im Sport wird nicht danach gefragt, wer du bist oder woher du kommst, sondern was du im Team erreichen willst.

Gerade der größte Sportverband Deutschlands benötigt eine professionelle und starke Führung. Von 2013 bis 2021 übernahm Alfons Hörmann an der Spitze des DOSB das Amt als ehrenamtlicher Präsident.  Der aus dem Allgäu stammende Unternehmer übernahm den Posten nach dem Wechsel von Thomas Bach in die Rolle des IOC-Präsidenten.  In seinen drei Wahlperioden als DOSB-Präsident war Hörmann an zahlreichen nationalen und internationalen Initiativen und Projekten beteiligt – und blickt mit seinen langjährigen Wegbegleitern auf umfangreiche Erfolge zurück, die er mit seinen Teams in seiner Amtszeit verzeichnen konnte.

Wirtschaftlichkeit, strategische Ausrichtung, Gleichberechtigung: Die Erfolge von DOSB-Präsident Alfons Hörmann

Als die Corona-Pandemie plötzlich zahlreiche Mitgliedsorganisationen, Profiligen und Vereine in Deutschland strategisch und wirtschaftlich massiv gefährdete, war es vorrangig der DOSB, der vielen von ihnen zur Seite sprang. So war der Sportbund im Verbund mit seinen Mitgliedern laut Hörmann in der Lage, „circa 300 Millionen Euro Corona-Hilfen beim Bund” für die finanzielle Unterstützung des organisierten Sports auf Bundesebene zu sichern. Der ausgefallene Ligabetrieb und die daraus resultierenden fehlenden Einnahmen bedrohten selbst gut aufgestellte Clubs aus der Fußball-Bundesliga und vor allem den sonstigen Profisportligen. Das Überleben und die heutige Stärke des Ligabetriebs und die Stabilität der vielen Vereine im gesamten Bundesgebiet ist daher auch zu einem ganz erheblichen Teil der Verdienst des DOSB. Zugleich ist auch ein positives Fazit zur wirtschaftlichen Stärke des DOSB zu ziehen. Denn auch beim DOSB selbst kam es in der Ära Alfons Hörmann zu einem sehr erfreulichen wirtschaftlichen Aufschwung. Laut Hörmann, der in seiner beruflichen Karriere als Unternehmer bereits viele Jahrzehnte erfolgreich aktiv ist, eine „Gesamt-Performance für den DOSB und seine Vermarktungstochter DSM, die sich sehen lassen kann.“ Dabei unterstützt wurde der DOSB auch durch wesentliche, zusätzlich erschlossene Einnahmequellen wie die Lotterieerträge aus dem neuen Produkt „Siegerchance“. Schon kurz nach dem Beginn von Hörmanns Amtszeit konnte der DOSB ab 2015 jedes Jahr positive Jahresergebnisse erzielen und mittlerweile eine stattliche Eigenkapitalausstattung vorweisen. Dies stellt ein solides Fundament für die Nachfolger in der Führung der größten, nationalen Dachorganisation im gesellschaftlichen Bereich unseres Landes dar.

Auch Gleichberechtigung ist für Alfons Hörmann ein wichtiges Thema. „Wir haben die Anzahl der Frauen in Führungspositionen deutlich ausgeweitet”, so Hörmann, und fügt hinzu, dass „die Frauenquote im Team teilweise auf deutlich über 50 Prozent erhöht” werden konnte. Mit diesen Werten liegt der DOSB klar über dem, was man in anderen Sportverbänden oder in sonstigen gesellschaftlichen Bereichen beobachten kann. Zum Vergleich: Der Deutsche Fußball-Bund hat sich 2022 als Ziel gesetzt, die Frauenquote bis 2027 auf über 30 Prozent zu erhöhen.

Engagement über den Sport hinaus – für Alfons Hörmann selbstverständlich

Der DOSB zeichnet sich aber nicht für die Förderung von AthletInnen und die Unterstützung von Sportvereinen aus. Vielmehr nutzt er seine Position, um auch ein vorbildliches gesellschaftliches Engagement zu zeigen und so den Sport als wesentliches Element der nationalen gesellschaftlichen Struktur zu verankern und ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Themen wie Integration, Inklusion und Nachhaltigkeit gehören zu den Kernpunkten, die in der Charta des DOSB verankert und fester Bestandteil des DOSB-Arbeitsprogramms sind. Die Strategie DOSB:2028, die in der Ära Hörmann entwickelt und einstimmig verabschiedet wurde, ist dabei ein klarer Leitfaden auch für die künftige Ausrichtung des DOSB.

Seit dem Start des jahrzehntelang erfolgreichen Bundesprogramms „Integration durch Sport” im Jahr 1989 hat der DOSB unzählige Projekte und Initiativen gestartet, durchgeführt und die Vereine bei der Umsetzung unterstützt. Bei Deutschlands größtem Sportverband ist man sich im Klaren, welche Bedeutung der Sport beim Thema Integration haben kann – ja muss! Multikulturelle Teams über alle Altersklassen und Leistungsebenen sowie Nationalmannschaften in den unterschiedlichen Sportarten gehören längst zum alltäglichen Bild und sind ein Beweis dafür, dass man als Sportverband den Spagat zwischen Integration und Leistungsprinzip sehr gut meistern kann. Mit einem Fördervolumen für das nationale Programm der Integration von knapp 11,6 Millionen Euro (Quelle: DOSB Bilanz 2021, Finaler Report) verfügen der Sportbund und seine Projektpartner über die unabdingbaren, finanziellen Mittel, um auch mittel- und langfristig neue Projekte im Bereich Integration zu unterstützen und die bisherigen nachhaltig fortzusetzen.

Gerade das Thema der Nachhaltigkeit erfährt beim Deutschen Olympischen Sportbund seit vielen Jahren große Aufmerksamkeit. Das spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass der nachhaltige Gedanke sogar in der Satzung des DOSB mit hoher Priorität verankert ist. Die 2016 erarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie des DOSB zielt daher darauf ab, den bedeutenden Aspekt der Nachhaltigkeit im Sportbund weiter aktiv voranzutreiben – und gehört damit auch zu den wichtigen Zielen, die Hörmann im Rahmen der Strategie DOSB:2028 mit seinen KollegInnen definiert hat.

Beispiele wie diese zeigen, dass der DOSB weit über den Rahmen des Sports hinausdenkt und handelt. Neben der Aus- und Weiterbildung von TrainerInnen, dem größten nationalen Bildungsprogramm mit 600 unterschiedlichen Lizenzen und der Förderung von AthletInnen sowie der Unterstützung der zahlreichen Vereine im Profi- und Breitensport ist sich der DOSB seiner ganz besonderen Vorbildfunktion bewusst - ein Vorbild für die Brücke zwischen dem aktiven Sport und gesellschaftlichen Themen, die durch Initiativen und Projekte gebaut werden.

Für Alfons Hörmann persönlich ist der philanthropische Grundgedanke ein entscheidender Erfolgsfaktor für den nationalen Sport, aber auch andere gesellschaftliche Bereiche des Lebens. Als Gründer von zwei Stiftungen, der Alfons-Hörmann-Stiftung und der ProSport-Stiftung, und als Mitglied in mehreren Stiftungsorganisationen erkennt er die Verantwortung und die Möglichkeiten, die speziell der Sport bietet. Für ihn ist es daher auch selbstverständlich, „dass man im Leben nicht nur nimmt und genießt, sondern eben auch andere – insbesondere Hilfsbedürftige und Schwächere - daran teilhaben lässt.”

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