Panorama

Der französische Designer Philippe Starck im Porträt

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@ Pexels (CC0-Lizenz)/ pixabay.com

Philippe Starck wurde am 18. Januar 1949 in Paris, Frankreich geboren. Der Designer ist für sein breites Spektrum an Entwürfen bekannt, welches von der Inneneinrichtung, Lampen über Haushaltsgegenstände und Boote bis hin zu Uhren reicht.

Zudem arbeitet er auch als Architekt. Höchstwahrscheinlich beeinflusst von seinem Vater, der als Flugzeugingenieur arbeitete, studierte Starck an der École Nissim de Camondo in Paris und gründete 1968 sein erstes Unternehmen, das aufblasbare Objekte herstellte. Schon immer an Design als Gesamtkonzept interessiert, machte er sich in den 1970er Jahren mit der Gestaltung von Innenräumen für Kunden wie die Pariser Nachtclubs La Main Bleue und Les Bains-Douches einen Namen.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte Starck im Jahr 1983, als er den Auftrag erhielt, die Privatwohnungen des Élysée-Palastes in Paris für den französischen Präsidenten François Mitterrand zu renovieren. Danach entwarf er die Inneneinrichtung von Restaurants und Hotels weltweit. Im Laufe dieser verschiedenen Aufträge entwickelte er weder eine bestimmte Ästhetik noch eine Vorliebe für bestimmte Materialien. Vielmehr ging er auf die Bedürfnisse des jeweiligen Auftraggebers ein, sei es der eher konservative Charakter von Staatswohnungen oder der extravagantere Ton, der für einen angesagten Nachtclub benötigt wurde. Einige Konstanten haben sich jedoch in Starcks Werk herausgebildet, wie die Vorliebe für fließende organische Formen und die Einbeziehung subtiler spielerischer Details.

Parallel zu seiner Karriere als Innenarchitekt erlangte Starck durch seine vielfältigen Industriedesigns internationale Bekanntheit. Zu den vielfältigen Produkten, die er im Auftrag entwarf, gehörten Boote für Bénéteau, Mineralwasserflaschen für Glacier, Küchengeräte, wie die Saftpresse Juicy Salif für Alessi, oder die Philippe Starck Lampe für das Unternehmen FLOS. Dabei weisen die Produktdesigns die gleichen organischen, fließenden Linien auf wie seine Inneneinrichtungskonzepte.

Starcks populistische Vision von Design kam am besten in solchen Produkten zum Ausdruck, die oft zu erschwinglichen Preisen und über den Massenmarkt verkauft wurden. Starck lehnte Design um der Schönheit willen oder als Symbol des Reichtums ab und hoffte, dass seine Arbeit das Leben der Menschen verbessern würde, indem er alltäglichen Handlungen wie dem Zähneputzen oder Kochen ein Element des Humors und der Überraschung hinzufügte.

Neben seiner Tätigkeit als Designer war Starck auch als Architekt tätig und hatte zahlreiche Aufträge in Japan. Obwohl seine Gebäude nicht so bekannt sind wie seine Inneneinrichtungskonzepte und seine Produktdesigns, weisen auch sie die fließenden Linien und verspielten Details auf. Eines seiner bekanntesten architektonischen Werke ist die Asahi Beer Hall in Tokio, welche 1990 fertiggestellt wurde.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts schuf Starck den sogenannten Louis Ghost Chair, einen seiner bekanntesten Entwürfe. Der LOUIS Ghost Chair, der für das italienische Unternehmen Kartell produziert wurde, verwandelte den klassischen Louis-XVI-Sessel mithilfe moderner Materialien und Technologien in ein transparentes Sitzmöbel, das keine Tischlerarbeiten erfordert. Ungefähr zu dieser Zeit wurde Starck auch zunehmend darum bemüht, Objekte nicht nur erschwinglich, sondern auch nachhaltig zu gestalten. Anstatt jedoch wie viele andere Designer auf natürliche Elemente zurückzugreifen, verwendete Starck weiterhin synthetische Materialien. Er argumentierte, dass die Verwendung von vollständig rückverfolgbarem Kunststoff dem Fällen von Bäumen für Holz oder dem Töten von Tieren für Leder vorzuziehen sei. Um Nachhaltigkeit zu erreichen, wollte Starck so wenig Material und Energie wie möglich verbrauchen. Zu diesem Zweck entwarf er den Broom Chair (2012) für Emeco, die amerikanische Marke, die für die Herstellung des kultigen Navy Chair bekannt ist. Der Broom Chair wurde aus Abfallmaterialien hergestellt, die in Holz- und Kunststofffabriken gesammelt wurden. Neben dem Produktdesign und Möbeldesign arbeitet Starck weiterhin an der Inneneinrichtung von Restaurants und Luxushotels.

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